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Ermengard von Narbonne (1134 - 1192)

  • mbksachseln
  • 24. März 2021
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 25. März 2021

Ermengard von Narbonne (1134 - 1192) war eine sehr mächtige Frau. Sechzig Jahre lang regierte sie die Grafschaft Narbonne. Sie heiratete mindestens drei Mal - das Regieren Narbonnes blieb dennoch ganz klar ihre Aufgabe. Über ihre Männer weiss man nicht viel. Auch Ermengard könnte als eine extrem spannende historische Figur mehr Aufmerksamkeit vertragen. Wir erzählen Ihnen warum.


Narbonne war eine wichtige Hafenstadt des Mittelmeerraums im heutigen Süd-Frankreich. Unter der Regierung Ermengards wurde Narbonne zu einem kulturellen Zentrum. Wie ihre Zeitgenossin Elinor von Aquitanien war Ermengard eine wichtige Patronin der "Troubadours" (Minnesänger). Troubadours waren höfische Dichter und Sänger, welche in Liedern und Balladen über die Liebe meditierten.

Ein Minnesänger trägt ein Gedicht seinen Geliebten vor, Manesse Codex

Der französiche Kleriker André le Chapelain schrieb in seinem "Aufsatz über die höfische Liebe" (De Arte honeste amandi, ca. 1190), über 21 "Ermessungen der Liebe" welche er ruhmreichen Frauen Frankreichs zuweist. Fünf dieser "Ermessungen" werden Ermengard zugeschrieben. Auch wenn die fünf Aussagen Ermengards über die Liebe sehr wahrscheinlich eine Fiktion des Autors sind, sagen sie doch etwas über den damaligen Bekanntheitsgrad Ermengards aus.


Wie viele Frauen des Mittelalters, die eine grosse Erbschaft zugesprochen bekamen, musste sich Ermengard gegen Invasionen und Rebellionen wehren und sich mit einer Vielzahl von Heiratsanträgen herumschlagen. Als ihr Vater starb, marschierte Graf Alphonse von Toulouse sofort ein, um Narbonne für sich zu beanspruchen. Er tat dies unter dem Vorwand, die beiden vaterlosen Töchter (Ermengard und ihre kleine Schwester) beschützen zu wollen. Sobald Ermengard im heiratsfähigen Alter war, also 11 Jahre alt, heiratete Alphonse die junge Erbin.

Viele Leute protestierten gegen diese Heirat - mit Erfolg! Die Vermählung wurde als ungültig erklärt und Ermengard bekam ihre Macht zurück.


Obwohl sie mindestens zwei weitere Male heiratete, spielten die Männer bei der Führung der Grafschaft nur eine kleine Rolle. Denn Ermengard war eine kompetente Herrscherin die wusste, wie sie ihre Grafschaft zu verteidigen hatte. Für ihre gütige Art und ihr diplomatisches Geschick wurde sie in ganz Europa berühmt.


Mit Unterstützung des Königs: Der König Louis VII schrieb Ermengard in einem Brief, dass er immer ihr angeborenes Erbrecht verteidigen wolle. Laut dem König darf sich niemand gegen die Rechtsprechung Ermengards wenden, nur weil sie eine Frau sei.



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